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Wie sicher sind Tracking Tools für Objekte und Personen?

Für Hund, Katze, Oma & Co.: So sicher sind GPS-Tracker

Wer kennt es nicht? Man muss dringend aus dem Haus, findet aber die Autoschlüssel nicht. Oder man lässt sein Portemonnaie im Restaurant liegen. All das ist sicher jedem schon mal passiert. Die Rettung scheint dabei so einfach zu sein. Mittlerweile gibt es für kleines Geld Bluetooth- oder GPS-Tracker zu kaufen, die man am Schlüsselbund oder aber auch an der Handtasche oder der Katze befestigen kann, um die aktuelle Position nach verfolgen zu können. In der Regel geschieht dies mit Hilfe eines Smartphones, aber auch eine Verfolgung über den PC ist bei vielen Anbietern möglich.

WICHTIGER HINWEIS: Das Tracken einer mündigen Person ohne deren ausdrückliches Einverständnis ist nicht legal!

Welche Systeme gibt es?

Welches System man nutzen sollte, hängt ganz vom Zweck ab. Darum sollte man sich vor dem Kauf folgende Fragen stellen:

  • Wen oder was möchte ich tracken?
  • Wie lange soll der Tracker am Stück aktiv sein?
  • Gibt es besondere Anforderungen an Reichweite oder Material?
  • Welche Daten sollen aufgezeichnet werden?

GPS-Tracker und GPS-Logger

Zuerst muss man zwischen GPS-Trackern und GPS-Loggern unterscheiden. GPS-Logger zeichnen die Position eines Objektes auf, senden sie aber nirgendwo hin. Sie lassen sich am PC auslesen, aber nicht aktuell verfolgen. Man könnte sich so zum Beispiel anschauen, wo die Freigänger-Katze unterwegs war, oder welche Tour man mit dem Fahrrad gefahren ist.

GPS-Tracker hingegen verfügen über einen Akku und eine Mobilfunkzelle. Sie schicken die Position an ein verbundenes Smartphone. Entweder per SMS oder App. Wichtig hierbei: Die Position wird in einem vorgegebenen Abstand gesendet. Zum Beispiel alle 30 Sekunden. So kann man recht genau verfolgen, wo sich der Tracker befindet. Zusätzlich können auch noch Tracker mit weiteren Funktionen gekauft werden. So zum Beispiel mit Erschütterungssensoren oder der Fähigkeit Geofencing zu betreiben. Hierbei kann man ein bestimmtes Gebiet festlegen, in dem sich der Tracker frei bewegen kann. Verlässt der Tracker das Gebiet, wird ein Alarm ausgelöst.

In der Regel sind GPS-Tracker erheblich teurer als GPS-Logger, was nicht zuletzt auch an dem größeren Funktionsumfang liegt. Außerdem können für das Senden der SMS und die Nutzung des Mobilfunknetzes zusätzliche Kosten anfallen. Das ist dann von dem jeweiligen Anbieter abhängig.

Wer einen solchen GPS-Tracker nutzen möchte, um ältere und demente Familienmitglieder (Einverständnis erforderlich!) zu orten, sollte neben der Größe und dem Gewicht auch darauf achten, dass das Modell über einen SOS Knopf verfügt, über den der Träger einen Alarm auslösen kann.

Produktbeispiele:

Der Incutex TK104 ist mit 40 Euro eine erschwingliche Variante eines GPS-Trackers, die trotzdem viel Zubehör wie Ersatz-Akku, wasserdichte Tasche und einen SOS-Knopf bietet. Er eignet sich sowohl für die Ortung von hilfsbedürftigen Personen als auch Fahrzeugen. Für den Betrieb ist eine Prepaid Sim-Karte erforderlich.

Für Haustiere gibt es einige spezielle Tracker auf dem Markt. Wichtig ist, dass die Geräte relativ robust, leicht, wasserdicht und nicht zu groß sind. Der tractive Pet Tracker erfüllt all diese Bedingungen. Er bietet Live Tracking, GPS-Fencing und der Standort kann mit anderen geteilt werden. Eine nützliche Funktion, falls ein Tier gesucht wird. Mit einer Batterieladung kommt er etwa 2 Tage aus. Das sollte in der Regel reichen, um eine Freigänger-Katze im Auge zu behalten oder den Hund bei Spaziergängen zu sichern. Zum Anschaffungspreis von 40 Euro wird zusätzlich eine monatliche Gebühr von 3,75 Euro für die installierte Sim-Karte fällig.

Bluetooth-Tracker

Darüber hinaus gibt es auch noch Bluetooth-Tracker. Diese werden an einem Objekt angebracht und mit dem Smartphone verbunden. Bewegt sich der Träger dann außerhalb der Reichweite, gibt es einen Alarm. Außerhalb der Reichweite (in der Regel ca 100 Meter) ist dann allerdings keine Ortung mehr möglich. Bluetooth-Tracker bieten insgesamt weniger Funktionen, sind aber erheblich günstiger, als vollwertige GPS-Tracker. Als einfache Hilfe, nicht die Handtasche zu vergessen, reichen sie aber aus. Bei einem Bluetooth-Tracker sollte man auf die Kompatibilität achten. Günstig hilft einem hier nicht immer weiter. Gerade bei großen Online Warenhäusern kann man günstige Bluetooth-Tracker aus Asien bestellen. Allerdings halten diese meist nicht besonders lange und oft sind die dazugehörigen Apps gar nicht in den deutschen App-Stores enthalten. In der Regel sollte man für einfache Modelle zwischen 15 und 20 Euro investieren, bei besonderen Features wie Wasserdichtigkeit etc. auch etwas mehr.

Produktbeispiele:

Der wohl umfangreichste Bluetooth-Tracker kommt von Tile. Einer der größten Hersteller von Bluetooth-Trackern besitzt eine zusätzliche Funktion, die für Nutzer interessant ist. Verliert man einen Gegenstand und kann ihn nicht mehr orten, kann man ihn melden. Tile nutzt dann die Positionen der anderen Nutzer in der Gegend, um den Gegenstand zu finden. Befindet sich ein anderer Nutzer in der Nähe, erkennt Tile den gemeldeten Gegenstand und schickt dem Besitzer eine Benachrichtigung. So kann der Bluetooth-Tracker seine Reichweite enorm erhöhen und hilft auch abseits vom Ortungsbereich dem Besitzer dabei, seine Geräte zu finden. Zusätzlich kann man einen Tile in der Reichweite des verbundenen Smartphones klingeln lassen. Tile bietet verschiedene Ausführungen an, die günstigste startet bei 20 Euro. Nachteil: Nach etwa einem Jahr müssen die Tiles ersetzt werden. Hierfür wird man als Nutzer Teil eines Programms namens ReTile, mit dem man bei dem Ersatz bis zu 40% spart gegenüber einer Neuanschaffung.

 

Eine Alternative zu Tile kommt von Gigaset. Sonst eher für Festnetz-Telefone bekannt, hat Gigaset auch einen eigenen Bluetooth-Tracker entwickelt. Der Funktionsumfang ist schnell erklärt. Nach der Verbindung mit dem Smartphone kann der Tracker an allem angebracht werden, was man im Auge behalten möchte. Im Umkreis von 50 Metern lässt sich alles ohne Probleme wiederfinden. Zusätzlich kann auch hier der Tracker auf Wunsch ein akustisches Signal abspielen und löst eine Benachrichtigung aus, wenn er sich außerhalb der Reichweite bewegt. Preislich liegt der Tracker von Gigaset auf dem gleichen Niveau wie Tile. Der Vorteil hier ist allerdings, dass die Batterie ausgewechselt werden kann.

Wie sicher sind Tracker?

Als Faustformel gilt hier: Je einfacher das Gerät, umso schwerer ist es mit modernen Mitteln zu manipulieren. Ein GPS-Logger muss in die Hände eines Betrügers gelangen, um die Daten auszulesen und zu ändern. Die Mühe wird sich kaum jemand machen, wenn nur die Tour der eigenen Katze durch die Nachbarschaft verfolgt werden soll.

GPS-Tracker

Bei GPS-Trackern wird es schon etwas spannender. Die einfachste Methode der Manipulation ist natürlich das Entfernen. Wer ein solches Gerät also nutzen möchte, sollte es nicht zu sichtbar anbringen. Sonst haben Diebe leichtes Spiel.

Bei der Frage der Sicherheit kommt es wieder ein wenig auf die Anwendung an. Sollte man versuchen seinen Teenager über eine GPS-App auf dem Smartphone zu tracken, muss man sich nicht wundern, wenn man schnell wirre Standorte angezeigt bekommt. Über VPN-Apps kann man dem Gerät ganz leicht einen anderen Standort vorgaukeln.

Nutzt man GPS zum Beispiel in einem Fitness-Tracker oder am Fahrrad ist damit in der Regel ein Online-Account verbunden. Dieser kann selbstverständlich, wie andere Accounts auch, gehackt und eingesehen werden. Wer jetzt denkt, dass einen Betrüger wohl kaum interessiert, in welcher Zeit man die Joggingrunde gelaufen ist, liegt falsch. Hier kann zum Beispiel wunderbar eingesehen werden, wann man sich nicht in seinem Haus befindet, oder wann man an einer einsamen Ecke unterwegs ist. Das ist noch kein Grund in Panik zu verfallen. Mit den üblichen Tipps zu sicheren Passwörtern und Onlinenutzung ist man hier schon wirklich gut geschützt.

Ein zweiter Weg, die Daten eines GPS-Trackers feindlich zu nutzen, sind die verbundenen Apps. Es lohnt sich vor der Installation wirklich sicher zu gehen, dass es sich um die Original-App des Herstellers handelt und nicht um einen Klon, der dann im Hintergrund Daten abruft. Auch hier gilt: Bekannte Hersteller bieten die beste Sicherheit. Theoretisch könnten sich Betrüger über Fake-Apps die kompletten Bewegungsdaten eines Nutzers holen. Ein unangenehmer Gedanke.

Bluetooth-Tracker

Für Bluetooth-Tracker gilt ähnliches, allerdings sind sie wegen der direkten Abhängigkeit vom Smartphone und der kurzen Reichweite noch etwas anfälliger.

Eine Bluetooth-Verbindung kann relativ einfach gestört werden. Hierzu kann man online Geräte erwerben. In Deutschland ist zwar sowohl der Handel als auch die Inbetriebnahme untersagt, aber das wird einen Kriminellen wohl weniger aufhalten. Theoretisch kann man in einem bestimmten Bereich alle Bluetooth-Verbindungen stören und vollkommen unbemerkt Gegenstände entwenden.

Zweiter Angriffspunkt sind, ähnlich wie bei GPS-Trackern, die Apps. Auch hier können Daten manipuliert oder ausgelesen werden.

Die kurze Reichweite der Tracker ist wohl die größte Sicherheitslücke. Schafft man es aus dem 100 Meter Umkreis, kann der Besitzer sein Portemonnaie, Fahrrad, Schlüssel nicht mehr orten und sie sind verloren.

Fazit

Wer einen Bluetooth- oder GPS-Tracker kaufen möchte, vertraut am besten auf bekannte Firmen und schaut sich genau an, was das Gerät kann. Als Ergänzung sind sie sinnvoll, als alleinige Sicherheit zu anfällig.

Besonders bei der Ortung von dementen Personen oder kleinen Kindern (rechtliche Grauzone) ist Vorsicht geboten und man muss beim Kauf genau abwägen, welche Merkmale man sich wünscht. Ein SOS-Knopf mit GPS ist aber in beiden Fällen definitiv hilfreich und eine verdeckte Ortung ohnehin rechtswidrig.

Avira ist mit rund 100 Millionen Kunden und 500 Mitarbeitern ein weltweit führender Anbieter selbst entwickelter Sicherheitslösungen für den professionellen und privaten Einsatz. Das Unternehmen gehört mit mehr als 25-jähriger Erfahrung zu den Pionieren in diesem Bereich.