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Frage der Woche: Wie sicher sind Fitness-Tracker?

Frage: Der Winterspeck muss weg, aus diesem Grund will ich mir nun einen Fitnesstracker anschaffen. Ich frage mich aber, wie es um den Datenschutz bestellt ist. Schließlich registrieren die Tracker eine ganze Menge. Sind meine Daten sicher?“

Antwort: Schritte zählen, Puls messen, Kalorienverbrauch berechnen, Schlaf- und Stresslevel aufzeichnen: Moderne Fitness-Tracker wissen eine Menge über uns. Solche Daten sind nicht nur für den Nutzer selbst höchstinteressant, auch für Unternehmen. Dazu kommt, dass die ermittelt Daten von den Herstellern auf die eigenen Server übertragen und sie die dort speichern und auswerten. Die Gefahr des Missbrauchs ist dabei in der Tat hoch. Die Hersteller könnten etwa auf die Idee kommen, die Daten teuer zu verkaufen oder sie auf andere Arten wirtschaftlich zu nutzen.  Mit Gesundheitsdaten gefütterte Profile sind vor allem für Versicherungen und andere Anbieter von langen Verträgen attraktiv. Denn sie enthalten wertvolle Informationen über den Lebensstil und mögliche Risiken. Entsprechend ließen sich Vertragslaufzeiten als auch weitere Konditionen entsprechend anpassen oder schlimmstenfalls Verträge von vorneherein ausschließen. Wie es mit Datenschutz und der Sicherheit allgemein bei Fitness-Trackern und Sportuhren bestellt ist, haben die Kollegen von AV-Test anhand von 13 aktuellen Modellen untersucht.

Fitnesstracker erheben und speichern jede Menge persönliche Daten? Sind diese in den Händen der Hersteller aber gut aufgehoben?

Trend: Es wird besser

Erfreulich: Im Vergleich zu vorherigen Tests sind die Ergebnisse viel besser ausgefallen. Während es früher oft noch eklatante Sicherheitsmängel gab, hat sich vor allem der Schutz von Kundendaten im Schnitt stark verbessert. Stolze acht Produkte erhielten sogar die Bestnote. Nur ein Produkt konnte überhaupt nicht überzeugen. Im Test waren mit Apple, Fitbit, Garmin und Polar alle Größen der Tracker-Szene vorhanden. Ebenfalls am Start waren Produkte von Huawei, Jawbone, Lenovo, Medion, Moov, Nokia, TomTom und Xiaomi.

Einige Hersteller patzen bei Datenschutz

Die Tester nahmen unter anderem die Datenschutzerklärungen genau unter die Lupe. Dazu muss man wissen: Bei den von Fitness-Trackern erfassten Daten handelt es sich in der Regel um „besondere Arten personenbezogener Daten“, die nach deutschem Datenschutzrecht speziellen Schutz genießen. Die Datenschutzerklärungen waren in 10 von 13 Fällen gelungen. Zwar behalten sich die Anbieter die Nutzung und Weitergabe von Daten ihrer Kunden vor, versprechen in diesen Fällen aber die Anonymisierung. Werden Nutzerdaten außerhalb der Europäischen Union gespeichert und verarbeitet, finden sich entsprechende Informationen in den meisten Datenschutzerklärungen wieder. Besonderes Lob erhielten die Datenschutzerklärungen von Garmin, Huawei, Nokia und Samsung, die eine Datenweitergabe an Dritte ohne Einwilligung des Nutzers komplett ausschlossen. Weniger gut waren hingegen die schwammigen Datenschutzerklärung von Moov, und die von Lenovo sowie Polar, die AV-Test aus verschiedenen Gründen mit „ungenügend“ abstrafte. Den kompletten Test finden Sie hier: https://www.av-test.org/de/news/fitness-tracker-13-wearables-im-sicherheitstest/

Fazit

Aus Datenschutzgründen muss man auf einen Fitness-Tracker nicht verzichten, wenn man beim richtigen Hersteller kauft. Darüber hinaus wichtig: Auch wenn es Spaß macht, seine Erfolge in sozialen Netzwerken wie Facebook zu teilen. Besser lassen. Denn in diesem Fall erhält Facebook Zugriff auf Ihre Gesundheitsdaten – und hier sind diese nicht in guten Händen. Ebenfalls wichtig: Beim Anlegen eines Onlinekontos einer Fitness-App nicht die komfortable Facebook-Anmeldung wählen.