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Frage der Woche: Soll ich mein Antiviren-Programm wirklich abschalten, wenn ich große Windows-Updates installiere?

Frage: „Microsoft und einige andere Software-Hersteller empfehlen, bei der Installation von Programmen oder großen Updates den Virenscanner vorübergehend zu deaktivieren, da es sonst zu Problemen kommen könnte. Ist das wirklich nötig?“

Antwort: Antiviren-Programme produzieren mitunter tatsächlich Fehlermeldungen und Abstürze bei der Installation von Programmen. Ist das der Fall, finden Sie aber in der Regel in den Installationsanweisungen, oder aber auch in Foren sowie auf Support-Seiten entsprechende Hinweise, doch bitte schön das Antiviren-Programm zeitweise zu deaktivieren oder sogar zu deinstallieren. Doch das ist eher die Ausnahme. Deshalb hat sich bei der Installation von Programmen beziehungsweise von Programm-Updates folgende Strategie bewährt:

  1. Lassen Sie Ihr Antiviren-Programm beim ersten Installationsversuch eingeschaltet, solange der Programmhersteller nicht durch entsprechende Hinweise im Installationsassistenten explizit danach verlangt.
  2. Schlägt das Antiviren-Tool bei der Installation Alarm oder treten andere Fehler auf, nehmen Sie Kontakt mit dem Support des Programmherstellers auf.
  3. Deinstallieren / deaktivieren Sie das Antivirenprogramm nur dann, wenn Ihnen der Programmhersteller ausdrücklich dazu rät. Danach starten Sie einen zweiten Installationsversuch.
  4. Nach erfolgreicher Installation installieren / aktivieren Sie wieder Ihr Antivirenprogramm.

Problemfall große Windows-Updates

Anders sieht die Sachlage hingegen bei großen Windows-Updates aus, die alle halbe Jahre anstehen. Denn dabei handelt es sich im Prinzip jedes Mal um eine komplette Neuinstallation des Betriebssystems. Läuft dabei etwas schief, droht der Totalausfall. Im Zuge der vergangenen Updates hat Microsoft den Update-Prozess zwar immer weiter optimiert, doch auch hier liegt der Teufel wie so oft im Detail. Allein die schier unendliche Zahl an verschiedenen Hard- und Software-Konfigurationen macht es selbst für ein Unternehmen wie Microsoft schwer bis unmöglich, alle existierenden Variationen durchzutesten. Wenn Sie also statt des in Windows 10 eingebauten Defender auf einen anderen Virenscanner setzen, sind Komplikationen nicht auszuschließen. Denn die Schutzprogramme verankern sich meist so tief im System, dass es zu Problemen bei der Installation großer Aktualisierungen kommt. Die Fehler sind vielfältig, zum Beispiel:

  • Das Update läuft in Dauerschleife
  • Das Update bleibt bei der Installation an einem bestimmten Punkt hängen
  • Selbst die manuelle Installation von Updates schlägt fehl
Manchmal kommen sich Windows 10 und Antivirenprogramme bei der Installation großer Updates leider in die Quere. Die Folge sind Fehlermeldungen.

Besser Antivirenprogramm deinstallieren

Deinstallieren Sie also am besten Antivirenprogramme von Drittherstellern vor einem Major-Update. Das erledigen Sie über die „Einstellungen“ von Windows 10 und den Menüpunkt „Apps“. Vergessen Sie anschließend nicht, Windows 10 neu zu starten. Das ist einerseits notwendig, um die Deinstallation des Virenscanners abzuschließen, andererseits, um die Funktion „Windows Update“ neu zu starten. Genauso wichtig: Installieren Sie nach erfolgreichem Update die aktuelle Version Ihres bewährten Antivirenprogramms erneut.

Das bedeutet nicht, dass Sie Installationen generell ohne Antiviren-Programm durchführen sollen. Das wäre sehr gefährlich, denn Sie können heute keinem Programm mehr vertrauen, wie beispielsweise der Fall CCleaner zeigt.